Jugendkunstwerkstatt

Kunstreich 2014 "Barock reloaded oder was gestern zu heute macht."

Wieso in aller Welt kommen wir mit einer Epoche als Thema des diesjährigen Kunstreichs um die Ecke?

Nun, die Antwort ist einfach: Weil sie uns näher ist, als es uns bewusst ist! Aber lest selbst…

Die Epoche des Barocks wurde berühmt für ihre üppige Prachtentfaltung, die sich durch alle Lebensbereiche zog. Morgens schmiss man sich in seine aufwendig gearbeiteten Gewänder, speiste an einer reich gedeckten Tafel und verließ sein Schloss in einer repräsentativen Kutsche, auf die der Nachbar einen neidvollen Blick warf. So oder so ähnlich könnte ein herkömmlicher Morgen eines Adligen im Barock ausgesehen haben. Der Arme Bauer an dem der Adlige sodann in seinem Gefährt vorbeirauschte, hatte hingegen andere Sorgen: Wie er den Tag überleben und seine Familie versorgen sollte zum Beispiel. Schließlich finanzierten hauptsächlich Bauern, wie er, den Prunk ihrer Landherren.

Unser Alltag ähnelt der Barockzeit: Auch wir versuchen uns individuell auszudrücken: tragen Designer und Marken, fahren repräsentative SUVs und betonen damit unsere gesellschaftliche Stellung. Wir meinen unbegrenzte Möglichkeiten zu haben. Und doch gehen wir beim Shopping an Bettlern vorbei.

Doch wie sollen wir uns in einer solchen gegensätzlichen und verwirrenden Welt zu Recht finden? Das haben wir mit unseren Vorfahren gemeinsam: So wie der Mensch der Barockzeit, nutzen auch wir unsere Sinne. Sie helfen uns, bewusst oder unbewusst, bei unseren Entscheidungen und leiten uns durch das Leben.

Das diesjährige Kunstreich widmet sich daher den Gemeinsamkeiten von unserer Gegenwart und dem Barock: den Sinnen und der Sinnlichkeit. Wie funktioniert dieser Kompass? Inwieweit werden unsere heutigen Sinne durch Medien und andere Geschmacksverstärker verwirrt oder geschärft und wie viel Barock-Vorfahre steckt eigentlich noch in uns?

Die Ergebnisse aller Workshops fließen in eine Großinstallation und ergeben auf diese Weise ein Gesamtkunstwerk.